Ich kann mich in Bezug auf die Organspende nicht daran erinnern, aber in Bezug auf die DKMS Knochenmarkspende. Wir haben dazu einen Infovortrag erhalten und waren noch ziemlich jung. Einige wollten es nicht sofort unterschreiben und sich noch einmal selbst damit auseinandersetzen. Kommentiert wurde oft, dass man es doch dann nur wieder vergesse und gleich machen solle, denn es ist ja offensichtlich eine gute Sache.

Ich sehe da schon ein Spannungsverhältnis. Auf der einen Seite ist es sehr wichtig, offen mit dem Thema umzugehen und sich gegenseitig auszutauschen. Auf der anderen Seite ist und bleibt es eine individuelle Entscheidung.

In manchen Gruppenstrukturen denke ich, dass Gruppenzwang definitiv ausschlaggebend ist.

Ich kann mich auch an eine Situation erinnern, da heben Leute auf einer privaten Veranstaltung andere gefragt, ob sie schon einen Organspendeausweis asugefüllt hätten und wenn nicht, hätten sie noch ein paar dabei die man direkt ausfüllen könnte. In so einer Situation kommt man dann glaube ich auch ziemlich schnell in eine defensive Position, wenn man sich selbst einfach noch nicht wirklich damit beschäftigt hat und nicht sofort den Wisch ausfüllen möchte

Spannend auch, ob es richtig ist, in so einem Rahmen dafür zu werben.. Ohne jetzt gegen Organspende zu sein, ist es schon fraglich, ob diese defensive Reaktion nicht auch berechtigt ist.

Das denke ich auch, ein solcher Rahmen ist bestimmt gut, um Raum und Diskussion für ein wichtiges Thema zu schaffen, aber es muss immer betont werden, dass es ein persönliches Thema ist bei dem es keine falschen Entscheidungen gibt. Das "Ausfüllen" in der Gruppe ist daher schwierig, das verteilen aber kein Problem. Man sollte ja auch einen Organspendeausweis haben, wenn man nicht spenden möchte.

finde ich auch gut differenziert, wie ihr das sagt: Austeilen okay, aber ausfüllen nicht. Da nimmt man bestimmt Druck von offizieller Seite raus. Gruppenzwang im Freundeskreis ist dann vielleicht auch einfach ein persönliches Thema... da muss man es vielleicht dann selbst schaffen, Standpunkt zu beziehen. Wobei das mit 25 sicherlich einfacher ist als mit 17...